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Pressetext: ETHOUSE Award 2020 vergeben

Vier Sanierungsprojekte mit ETHOUSE Award ausgezeichnet
Preis für energieeffizientes Sanieren der ARGE Qualitätsgruppe Wärmedämmsysteme

Die ARGE Qualitätsgruppe Wärmedämmsysteme (QG WDS) verlieh gestern den ETHOUSE Award 2020. Der Preis würdigt zum zehnten Mal Sanierungen, die das Thema Energieeffizienz ganzheitlich umsetzen und dabei auch architektonisch Impulse setzen. In den Kategorien „Privater Wohnbau“, „Wohnbau“ und „Öffentliche Bauten“ wurden vier Siegerprojekte ausgezeichnet. Die Auszeichnung geht sowohl an Architekten als auch an WDVS-verarbeitende Betriebe und war abermals mit einem Preisgeld dotiert. Aufgrund der aktuellen Situation von Indoor-Veranstaltungen ab 100 Personen abzusehen, fand die Preisverleihung nicht wie geplant im designforum Wien statt, sondern virtuell. Das bereits in Produktion befundene bio-vegetarische Buffet des Cateringservice Gaumenfreundinnen wurde caritativen Einrichtungen gespendet.

 

Die Jury hat getagt, die nominierten Projekte sind bekannt, die Preisträger stehen fest: vier ausgezeichnete Sanierungen und neun Sieger. Die ARGE Qualitätsgruppe Wärmedämmsysteme (QG WDS) zeichnete neben den Einreichern wie Planer, Architekten, Wohnbaugesellschaften, auch die verarbeitenden Betriebe aus. Besonderes Gewicht kam bei der Bewertung den Aspekten Energieeffizienz und der Zugang der Gestaltung zu. Dr. Clemens Hecht, Sprecher der QG WDS, freut besonders: „Wir als QG streben nach einer energieeffizienten Zukunft und alle ausgezeichneten Projekte zeigen, wie Energieeffizienz geht.“

Im Rahmen der Verleihung sagt Mag. Nina Tomaselli, Die Grünen, Abgeordnete zum Nationalrat, Sprecherin für Finanzen, Kontrolle, Wohnen & Bauen: „Die Wohnbaupolitik braucht eine klare Ausrichtung als Klimaschutzinstrument. An einer extremen Steigerung der thermischen Sanierungen führt aus grüner Sicht kein Weg vorbei. Kluger Klimaschutz heißt mit dem Vorhandenen gut zu haushalten. Wenn wir in die Sanierung investieren, können wir gleichzeitig die Umwelt schonen und günstigen, guten Wohnraum schaffen.“

Dr. Katharina Rogenhofer, Mitinitiatorin der Friday-for-Future-Demonstrationen in Wien und Sprecherin des Klimavolksbegehrens, fasst ihren geplanten Vortrag „Sind wir noch zu retten? Wie wir die Klimawende schaffen können.“ wie folgt zusammen: „Das Regierungsprogramm legt zwar Ziele fest, jetzt geht es aber darum vom Handeln ins Tun zu kommen. Wenn eine Sanierungsrate von drei Prozent ernst gemeint ist, dann müssen wir jetzt damit in die Gänge kommen, um die Energiewende zu vollziehen. Die Lösungen dazu liegen auf dem Tisch.“

 

 

Gewinner Privater Wohnbau

Der Preis in der Kategorie „Privater Wohnbau“ ging an das 2-Familienhaus von U1architektur und dem Fassadenbauer Mate & Darko OG. Die Sanierung dieses Mehrgenerationenhauses in der Tiroler Ortschaft Rum wurde als ein mustergültiges Beispiel der Nachverdichtung im privaten Wohnbau ausgezeichnet. Unter Beibehaltung des ursprünglichen Grundrisses wurde die Nutzfläche von 169,6 m² (ohne Keller) auf 319,73 m² erweitert. „Die flexible Nutzung zweier Ebenen verdeutlicht die Auseinandersetzung der Planer mit dem Thema Raum“, so die Jury. Der Altbau aus den 1990ern und die Zubauten erhielten eine neue thermisch hochwertige Hülle und wird mittels Luft-Wasserwärmepumpe beheizt. So konnte der Heizwärmebedarf von 122,9 kWh/m2a auf 47,7 kWh/m2a im Erdgeschoß bzw. 34,5 kWh/m2a im Dachgeschoß reduziert werden, was einer Verbesserung von 61,2 % (Erdgeschoß) und 71,9 % (Dachgeschoß) gleichkommt. Arch. DI Norbert Buchauer und sein Team konnten die ETHOUSE-Jury ein zweites Mal überzeugen.

           

Zwei Gewinner in der Kategorie Wohnbau

Der Goethehof saniert durch die GSD Gesellschaft für Stadt- und  Dorferneuerung m.b.H. gemeinsam mit der ARGE Leyrer+Graf Baugesellschaft m.b.H., Sareno Objektisolierung GmbH & Co KGDie Sanierung der Wohnhausanlage aus der Zwischenkriegszeit in Wien Donaustadt zeigt auf, dass Denkmalschutz und umfangreiche Sanierungsmaßnahmen Hand in Hand gehen können. Im Zuge der Sanierung wurden zahlreiche Fassadenkunstwerke restauriert, im Dachgeschoss 128 neue Wohnungen geschaffen und an das Fernwärmenetz angeschlossen. Der Heizwärmebedarf wurde von 167,77 kWh/m2a auf 44,77 kWh/m2a reduziert, was eine 73,3-prozentige Verbesserung ergibt. „Der Rückbau von befestigten Flächen, die Nachverdichtung und die Barrierefreiheit machen die Wohnanlage fit für die Zukunft“, die Jury verweist auf die umfassend gesteigerte Wohnqualität nach der Sanierung. Projektverantwortlicher der GSD Arch. Werner Rebernig nimmt den ETHOUSE Award mit Freude zum dritten Mal entgegen: „Viele Menschen waren an diesem Projekt beteiligt. Nun bekommen sie mit dem Preis eine Anerkennung für die Herausforderung, Wärmeschutzziele im Denkmalschutz zu erreichen. Wir haben das mit viel Know-how geschafft und dafür mit guten Firmen zusammengearbeitet.“

 

Eine weitere Auszeichnung in der Kategorie „Wohnbau“ bekommt das Projekt Mariahilferstraße 182 von trimmel wall architekten zt gmbh gemeinsam mit dem Vearbeiter Leyrer+Graf Baugesellschaft m.b.H.. Das stadtbildprägende Gründerzeit-Eckwohnhaus an der äußeren Mariahilfer Straße in Wien wurde nach einer Gasexplosion im April 2014 wiederaufgebaut und auf einem hohen energietechnischen Standard saniert. Der städtebauliche Identitätserhalt im Zuge der Sanierung wird von der Jury hervorgehoben. Durch die Sanierungsmaßnahmen weisen die Altbauwohnungen sowie der Dachgeschossausbau Passivhausstandard auf. Der Heizwärmebedarf verbesserte sich um 78,4 Prozent, von 119,53 kWh/m2a vor Sanierung auf 25,79 kWh/m2a. Das Architektenteam Isabella Wall und Günther Trimmel freuen sich, die Jury mit ihrem Sanierungskonzept überzeugt zu haben: „Die Verleihung des ETHOUSE-Awards 2020 ist für uns eine Bestätigung unserer ökologischen Ambitionen im Bereich der Sanierung von Gründerzeithäusern.“

 

Gewinner Kategorie Öffentliche Bauten

In der Kategorie „Öffentliche Bauten“ siegte das Projekt „Haus Penzing“ von Karl und Bremhorst Architekten ZT GmbH und dem WDVS-verarbeitenden Betrieb DI Wilhelm Sedlak GmbH. Das im Jahr 1971 errichtete Seniorenwohnhaus in Wien Penzing wurde umfassend generalsaniert und hat die Jury in seiner gesamten Architektur überzeugt. „Der reduzierte Heizwärmebedarf nach der Sanierung ist vorbildlich für die Nutzungsart des Gebäudes.“ Der Heizwärmebedarf wurde von 160 kWh/m2a auf 22,93 kWh/m2a reduziert – eine Verbesserung um 85,67 %. Im Zuge der Sanierung wurde der Passivhausstandard umgesetzt sowie eine optische und qualitative Aufwertung der Fassade und der Innenräume. Die Projektverantwortlichen Arch. DI Christoph Karl und Arch. DI David Schinerl freuen sich über die Auszeichnung: „Energieeffizientes Bauen ist in unserem Büro seit Jahren eine Selbstverständlichkeit, die wir bereits ab der Wettbewerbsphase berücksichtigen. Der ETHOUSE Award ist aus unserer Sicht ein wichtiger Impuls und eine Motivation für verantwortungsvolle Bauherren, auch bei zukünftigen Projekten ein besonderes Augenmerk auf Energieeffizienz und damit auf den Klimaschutz zu legen. Die Auszeichnung ist eine besondere Anerkennung für unsere Arbeit und unser Team. Sehr viel persönlicher Einsatz, Herzblut und reichlich Fachwissen waren bei diesem Projekt notwendig.“ Die beiden Architekten danken so auch DI Paul Track von RWT Plus ZT, verantwortlich für die Bauphysik, und der KWI Engineers GmbH für die Gebäudetechnik.

 

 

Pressefotos in Web- und Druckqualität: m.horngacher@goodforidentity.at 

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Detaillierte Projektbeschreibungen Siegerprojekte inkl. Jurybewertung
Pressetext Verleihung ETHOUSE Award 2020 inkl. Interview mit QG-Sprecher Dr. Clemens Hecht
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